Q: Was bringt es mir im Alltag meinen Einkauf an die Gabel zu hängen?
A: Du kriegst mehr mit und Du kannst die empfindlichen Sachen vorne gefedert transportieren. Ich wohne in der Zone und bekomme so eine Tüte mit Äpfeln oder Tomaten ohne Druckstellen nach hause. Hinten transportiert wären die Äpfel nicht mehr lange lagerfähig. Eier sind übrigens gut verpackt und hier ein oft genanntes schlechtes Beispiel, aber wenn die Schlagsahne als Butter ankommt ist das ein irreversibles Problem.

Q: Wie viel Federweg hat die Gabel?
A:ca. 60mm Man kann es nicht genau sagen, weil das Gummidrehfederelement keinen festen Anschlag hat. Weil die Gabel keine Vorspannung hat ist es praktisch etwas weniger. Dies ist auch bei der Einbauhöhe zu beachten.

Q: Welche Vorbiegung soll ich bestellen?
A: Standart ist 42mm bei modernen Rahmen. Wenn Du einen alten Rahmen hast, der nicht für eine Federgabel gedacht war ändert sich durch die größere Einbauhöhe der Steuerrohrwinkel. Hier empfielt sich eine vergrösserung der Vorbiegung - auch wenn beides den Radstand verlängert. Insgesamt läuft das Fahrrad dadurch ruhiger. Vorsicht: Bei Hollandrädern oder einigen Utopiamodellen ist der Rahmen von Anfang an mit 68° und die Gabel mit 65mm Vorbiegung gebaut, weil dies ruhiger Läuft. Rennräder sind steiler. Wenn Rahmen und Gabel nicht zusammen passen fährt es sich beschissen. Laß Dich beraten!
Wenn Dein Rahmen kein moderner 0815-Rahmen, dem die 42mm passen, ist, dann bist Du hier richtig.

Q: Ich möchte einen E-Antrieb.
A: Bau ihn entweder ins Hinterrad oder am besten ins Tretlager. Wenn er die Gangschaltung mitbenutzt ist der Wirkungsgrad deutlich besser. Im Vorderrad führt er beim Beschleunigen durch das Reaktionsmoment zum Einfedern. Das nervt! Ich habe allerdings nicht ausprobiert wie gravierend das ist. Update: Es gibt jetzt reiseradgabel MOTOR nicht ganz so wartungsfrei wie die anderen Gabeln aber eine Lösung für die, die den Motor vorne schon haben, Allradantrieb wollen oder was weiß ich.

Q: Warum sind Ausfallenden, Vierkanntrohr und Flansch aus Baustahl?
A: Weil es für Stabilität und Gewicht praktisch egal ist, sich der Baustahl in einem engeren Radius biegen läßt als 25CrMo4 und beschaffbar ist.

Q: Was würdest Du für Bremsen anbauen?
A: Ob Felgen- oder Scheibenbremsen ist Deine persönliche Geschmackssache, wobei die Zug-/Leitungsführung sich bei Scheibenbremsen schöner integriertund die ungefederte Masse bei Scheibenbremsen (Bremssattel) nur halb wirkt, während die einer Felgenbremse durch die Anbauposition doppelt wirkt, was sich im Grip des Vorderreifens z.B. auf groben Kopfsteinpflaster deutlich bemerkbar macht. In beiden Fällen würde ich eine hydraulische Bremse bevorzugen. Dies hat mehrere Gründe. Erstens sind hydraulische Bremsen besser dosierbar - gerade dann, wenn etwas zustark gebremst wurde und wieder leicht gelöst wird. Hier passiert bei Bowdenzügen durch die durch die Reibung verursachte Hysterese nämlich erstmal nix und man macht sich lang. Dies gilt insbesondere bei den langen Bowdenzügen der Scheibenbremsen.
Der zweite Grund ist: Die reiseradgabel spricht sehr sensibel an. Dadurch und durch den Hebelarm der Schwinge wird die Bremse sehr durchgeschüttelt, durch das gute Ansprechverhalten eigentlich permanent. (Billige) V-Brakes klappern dabei. Das nervt und ich habe sie nach kurzer Probefahrt mit dem Prototyp gegen eine uralte HS11 aus meiner Sammlung getauscht.
Der dritte Grund ist:
Hydraulische Bremsen, die mit Mineralöl arbeiten (keine Bremsflüssigkeit wie z.B. bei Formula, Hayes, Hope...) sind wartungsärmer. Ich steh voll auf Wartungsarm und noch mehr auf wartungsfrei - böse Menschen behaupten ich sei Faul. ;-)
Viele mechanischen Scheibenbremsen bauen so dick auf, dass es bei der Standartvariante der Gabel zur Kollision kommen kann. Die Rever MTN 1 soll passen und mit Shimano G-Type Sintermetallbelägen sogar bremsen.

Q: Hilfe, meine Gabel macht ganz fürchterliche Knackgeräusche!
A: Das ist nicht die Gabel, sondern das zu fest eingestellte oder endverbrauchte Lager Deiner Vorderradnabe. Weil die Schwinge nur in dem Gummi gelagert ist kann sie diese Geräusche schlecht weiterleiten. Sie wirkt wie die Membran von einem Grammophon und deshalb hörst Du das so laut. Sei froh, daß es Dich vor einer bösen Überraschung unterwegs bewahrt und schaue Dir Hinterradnabe und Tretlager gleich mit an. Ist vielleicht im letzten Winter Spritzwasser reingekommen?

Q: Welche Verschleißteile kann ich Austauschen?
A: reiseradgabel hat keine Verschleißteile. Falls die Gummis in 10 oder 20 Jahren mal vergammelt sein sollten kann ich sie tauschen.

Q: Wie oft muß ich die Gabel warten oder reinigen?
A: Nie.
Wenn Du mit der Gabel regelmäßig schwimmen gehst kannst Du mal die Hohlraumversiegelung erneuern - wie beim Rahmen auch. Bei Deinem Rahmen hast Du das wahrscheinlich noch nie gemacht und er hat vermutlich nicht mal eine.
Um Deine Naben und das Tretlager solltest Du Dir bei Flußdurchquerungen mehr sorgen machen.

Q: Welchen Lowrider kann ich Anbauen?
A: Ich habe die Anbaupunkte so gelegt, daß die Höhe des Lowriders ungefähr der bei einer starren Gabel entspricht. Ausserdem ist die Gabel breiter als eine starre Gabel. Bei einem Lowrider mit Bogen müßtest Du diesen verlängern. Nimm einfach den Tubus Duo. Für €50,- Aufpreis (incl. MWSt) lege ich Dir einen dazu. (Nur beim Kauf einer Gabel, denn ich verdiene da nix dran.
Der Blackburn CL1 Custom paßt als billige Alternative, aber tu Dir das nicht an.
Der Thorn MkV passt auch und scheint mir eine gute Figur zu machen. Ich habe ihn noch nicht in der Hand gehabt.
Ein Salsa Down Under würde wohl auch passen - vermutlich mit dem selben Montagehinweis, wie beim Tubus Duo. Er ist aus Alu, sieht OK aus, wiegt 531g (laut Hersteller) und ist für 15kg zugelassen. In den USA ist er billiger. In Europa würde ich beim Tubus Duo bleiben.
Schaut Euch http://fahrradzukunft.de/4/lowrider-lowquality/ an, auch wenn keiner der erwähnten Lowrider passt. Ich selber habe von meiner Erfahrung mit billigem Fernostschrott eine Narbe am Arm. (Platzwunde am Ellenbogen)

Q: Warum ist der Lowrider nicht gleich in die Gabel integriert?
A: Ich bleibe mit den Packtaschen öfter mal irgendwo hängen. (Wurzeln, Bordsteinkanten, diese blöden Durchschlängeldinger an Bahnübergängen...) Das heist der Lowrider ist ein Verschleißteil.

Q: Ich wiege 2 Zentner und habe viel Gepäck. Ich brauch was härteres.
A: Bestell die Gabel mit den Haken für Verstärkung. Mach das Zusatzgummi drauf und gut. Für Fahrer über 90kg empfohlen.
Ein alter Fahrradschlauch dran geknotet erfüllt den Zweck übrigens auch, sieht aber nicht so gut aus.

Q: Lieferst Du nach ...?
A: Ich liefere überall hin, ausser in die USA und Canada.

Q: Warum lieferst Du nicht nach Nordamerika?
A: Die Gesetzgebung dort erlaubt es Verbrauchern fast unendlich dumm zu sein und Hersteller dafür haften zu lassen. Dies ist nicht zu einem vernünftigen Preis versicherbar. Ich käme auf einen Fünfstelligen Versicherungsbeitrag. Such Dir einen Importeur, der das Risiko übernimmt. Dann ist es kein Problem.

Q: Es gibt Federgabel, die Wiegen knapp die Hälfte. Findet Ihr nicht, daß die Gabel zu schwer ist?
A: Wer mal mit einer von diesen Ultraleicht-Luftfederteleskopgabeln gefahren ist, weiß, daß sie beim Kurvenfahren biegen und das sie sich noch stärker verkannten als andere Teleskopgabeln.
Es gibt noch die Kilo von German A als gut funktionierende Alternative. Sie ist auch Lowridertauglich (gegen 39€ Aufpreis, max. 10kg, Gepäck ungefedert (blöd bei der Bierpause oder der nachlassenden Qualität bei Ortliebs Haken, welche einen die Taschen verlieren lassen, aber dafür ohne Einfluß auf die Federhärte)). Sie ist deutlich komplizierter aufgebaut, wiegt die Hälfte und kostet das doppelte. Sie kann auch Bremsscheiben bis 180mm. Sie hat etwa den doppelten Federweg. Schau sie Dir an. Wenn Du an Deiner Gabel viel einstellen (können) willst gefällt sie Dir vermutlich besser.
Die haben auch eine FAQ mit einer Tabelle. Daß Trapez-/Parrallelogrammgabeln besser ansprechen sollen, als eine geschobene Schwinge halte ich für ein Gerücht. Meine alte AMP spricht jedenfalls schlechter an, als alle geschobenen Schwingen, die ich jemals gefahren bin - egal wie punkrock die gebaut waren. Ich würde fast sagen, daß bei der AMP die flexibilität der Rohre bei kleinen Stößen mehr arbeitet als die Federung selbst. Die German-A ist allerdings hochwertiger verarbeitet. (Schickt mir doch mal 'ne Kilo zum Testen - nicht die ganz leichte ich wiege selber 100kg ;-) ).
Die Dichtung vom Dämpfer der German A wird wahrscheinlich trotzdem dafür sorgen, daß deren Ansprechverhalten schlechter ist, denn das der reiseradgabel entspricht dem einer idealen (theoretischen) Gabel. Und selbst bei einer konventionellen geschobenen Schwinge wären da weniger Gelenke, die reiben oder womöglich klemmen können.
Zur Kompatibilität kann ich sagen, daß die reiseradgabel für fast alles außer Vorderradantrieb passend gemacht werden kann.

Q: Ich habe mir die German-A Gabel angeschaut. Deine gefällt mir besser, aber sie ist zu schwer. Geld spielt keine Rolle.
A: In letzterem Fall ist das Problem mit dem Gewicht lösbar. Ruf mich an.